13.10.2023
Eine weitere Expertin für das „Baby-friendly Hospital“
600 Babys pro Jahr und ihre neue Expertin: Dr. Corinna Simonini ist neue Leiterin des Kreißsaals und der Pränataldiagnostik.
Rund 600 Babys kommen jedes Jahr im Krankenhaus Spittal/Drau zur Welt. Für den bestmöglichen Start all dieser kleinen Menschen ins Leben sorgt dort das engagierte Team der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, dem seit September auch Oberärztin Dr. Corinna Simonini als neue Leiterin des Kreißsaals und der Pränataldiagnostik angehört. Die gebürtige Villacherin folgt in dieser Funktion Oberarzt Dr. Heinrich Stattmann nach, ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und war zuletzt am Zentrum für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des Universitätsklinikums Bonn (Deutschland) tätig. Dort hat sie sich unter anderem auch in einer zweijährigen Zusatz-Ausbildung auf dem Gebiet „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ spezialisiert.
Frau Doktor Simonini, herzlich willkommen! Sie kommen direkt aus einem hochspezialisierten großen Zentrum …..
Corinna Simonini: „… wo ich in den letzten viereinhalb Jahren sehr viele Erfahrungen auf dem Gebiet Risikogeburtshilfe und Pränatale Diagnostik sammeln und mit vielen mitunter weltweit angesehenen Spezialisten ihres Fachs zusammenarbeiten und von ihnen lernen konnte. Der Wunsch, nun selbst Verantwortung zu übernehmen und die Sehnsucht nach der Heimat haben mich dazu bewogen, mich zu verändern. Und ich freue mich sehr und bin dankbar dafür, dass mir die Führung des Krankenhauses Spittal das entsprechende Vertrauen gibt.
Und warum haben Sie sich für das Krankenhaus Spittal entschieden?
Simonini: „Wegen des „Rundum-Pakets“, das wir hier anbieten – vom Kinderwunschinstitut, über das Angebot der Pränataldiagnostik bis hin zum medizinisch voll ausgestatteten und gleichzeitig sehr familiären Geburtsumfeld als zertifiziertes ´Baby-friendly Hospital´. Zudem besteht eine gute Zusammenarbeit mit den größeren Häusern Villach und Klagenfurt, um schwangere Patientinnen, wenn notwendig bzw. bei Bestehen entsprechender Risikofaktoren, dorthin zu verlegen. Und das frühzeitige Erkennen solcher Risikofaktoren – auf Seiten des Ungeborenen oder der werdenden Mutter – das ist mein Spezialgebiet.“
Können Sie das näher erklären?
Simonini: „Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die meisten Schwangeren und deren Kinder gesund sind. Es gibt die Möglichkeit, während der Schwangerschaft zusätzlich zu den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen weiterführende Untersuchungen am Ungeborenen durchführen zu lassen, wie das Ersttrimester-Screening ungefähr in der 12. oder das Organscreening in der 22. Schwangerschaftswoche. Bei diesen Ultraschalluntersuchungen schaue ich mir das ungeborene Kind ganz genau an, selbstverständlich geht es aber auch um eventuelle Risikofaktoren oder Vorerkrankungen der Mutter. Schlussendlich geht es darum, wie ich beide, nämlich Mutter und Kind, am besten durch die Schwangerschaft begleiten kann.
Das heißt konkret?
Simonini: „Ich sehe es als meinen Auftrag, die Fälle, in denen es Risikofaktoren auf Seiten der Mutter oder des Kindes gibt, frühzeitig zu erkennen und eine entsprechend bestmögliche Versorgung zu ermöglichen. Sehe ich etwa im Organscreening einen Herzfehler beim Ungeborenen, so würde ich die Eltern mit einem Zentrum mit der entsprechenden Expertise zusammenbringen. Und das macht die Pränataldiagnostik so wichtig. Wie aber schon gesagt, in den allermeisten Fällen darf ich mich glücklicherweise einfach gemeinsam mit den Eltern über unauffällige Befunde freuen.“
Was fasziniert Sie an Ihrem Fach besonders?
Simonini: „Dass ich es immer mit mindestens zwei – bei Mehrlingsschwangerschaften sogar noch mehr – Patienten gleichzeitig zu tun habe und diesen gleichermaßen gerecht werden will und muss.
Und hatten Sie Vorbilder oder Mentoren, die Sie besonders geprägt haben?
Simonini: „Diesbezüglich hatte ich in meinem Leben wirklich immer Glück. Ich hatte viele tolle Lehrmeister, die mich geprägt haben. Menschlich bzw. im Umgang mit Patienten vor allem meine Eltern – mein Vater war Internist und Hausarzt, meine Mutter diplomierte Krankenschwester. Fachlich gab es mehrere Mentoren nach meinem Studium. Vor allem natürlich zuletzt meine Chefinnen und Chefs am Uniklinikum Bonn. Die Zeit dort und die vielen teils komplexen Fälle haben mir das Rüstzeug dafür gegeben, auch mit schwierigeren Situationen umgehen zu können. Und dank des weiterhin guten Kontakts dorthin, kann ich bei Bedarf für meine Patientinnen auf dieses hochspezialisierte Netzwerk zurückgreifen.
Neben der Pränataldiagnostik – was gehört noch zu Ihren Aufgaben?
Simonini: „Meine Aufgaben inkludieren auch die Geburtsbegleitung bzw. das Durchführen von Kaiserschnitten, und vorab die ausführliche Geburtsplanung gemeinsam mit den Schwangeren für einen individuell passenden Plan. Entscheidet sich ein Paar dafür, am Krankenhaus Spittal zu entbinden, so bieten wir hier ein sehr familiäres und gleichzeitig sicheres Geburtsumfeld. Wir haben dafür ein Top-Team aus Frauenärztinnen und Frauenärzten, vor allem jedoch auch tolle und engagierte Hebammen und Kinderschwestern. Zudem sind für den Fall der Fälle auch immer Anästhesisten und jeden Tag Kinderfachärzte im Haus. Im besten Fall gehe ich als Ärztin bei einer Geburt nur zum Gratulieren in den Kreißsaal (lacht).“
Gibt es etwas, worauf Sie besonderen Wert legen?
Simonini: „Das Wichtigste ist für mich, alles dafür zu tun, dass sich meine Patientinnen zu jeder Zeit und egal bei welchem Thema, sicher und gut aufgehoben fühlen. Ausführlich zu beraten und genau zu erklären, warum wir Mediziner zu gewissen Maßnahmen raten, um dann gemeinsam Entscheidungen zu treffen, mit denen alle Beteiligten ein gutes Gefühl haben. Mir geht es darum, den Patientinnen eine mündige Entscheidung zu ermöglichen. Und wenn eine Patientin bzw. die werdenden Eltern nach ausführlicher Aufklärung und Beratung eine Entscheidung treffen, dann gehe ich diesen Weg mit ihnen und stehe jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Gibt es ein Vorhaben, das Sie im Krankenhaus Spittal gerne umsetzen möchten?
Simonini: „Mir ist das Thema maternale Medizin – also die Betreuung Schwangerer mit Vorerkrankungen – ein echtes Anliegen. Dass wir Frauen mit Vorerkrankungen, z.B. einer Autoimmunerkrankung, Epilepsie, Bluthochdruck, oder ähnliches, die Kinderwunsch haben – schon bei der Planung einer Schwangerschaft bestmöglich beraten und unterstützen können. Beziehungsweise gut und möglichst sicher durch ihre Schwangerschaft begleiten. Hierbei geht es etwa um die Umstellung von Medikamenten oder einfach um eine gute gemeinsame Betreuung der Patientin mit ihren anderen behandelnden Fachdisziplinen. Dank dem Fortschritt der Medizin sprechen viele Vorerkrankungen nicht mehr gegen eine Schwangerschaft – aber im Sinn von Mutter und Kind muss eben umso umsichtiger geplant und bestmöglich begleitet werden. Ich möchte daher alle betroffenen Frauen sehr herzlich zu einem Erstgespräch oder einer Beratung einladen!“
Wenn Sie Interesse an einem Erstgespräch oder einer Beratung haben, oder schwanger sind und sich für eine pränataldiagnostische Untersuchung interessieren, freuen wir uns über eine Terminvereinbarung unter der Tel. Nr. 04762-622-7841 (von 8.00 – 13.00 Uhr).
Bild: OA Dr. Heinrich Stattmann übergibt an seine Nachfolgerin OA Dr. Corinna Simonini als neue Leiterin des Kreißsaals und der Pränataldiagnostik.