

23.06.2023
Den Ursachen konsequent auf der Spur
Labormedizinerinnen und Biomedizinische Analytikerinnen sind wie Sherlock Holmes und Mr. Watson - täglich vielen Geheimnissen auf der Spur. Lesen Sie hier, wie spannend und vielfältig die Arbeit in unserem Labor ist.
Bis zu 500 verschiedene Proben gelangen täglich in das Labor des Krankenhauses Spittal/Drau, werden entweder vor Ort analysiert oder für weiterführende Untersuchungen verschickt: das ist der Berufsalltag von Dr. Anke Zimmermann, Fachärztin für medizinische und chemische Labordiagnostik, und ihrem hochqualifizierten Team von biomedizinischen Analytikerinnen (BMA) unter Führung von Anna Huainig, BSc., als leitende BMA. Zu dem auch der intensive Informationsaustausch zwischen Medizin und Labor gehört, der für eine optimale Begleitung des diagnostischen Prozesses essentiell ist. Vor allem aber hat die umfassende Interpretation von Gesamtwerten für eine zielgerichtete Diagnostik große Bedeutung – die den klinischen Ärztinnen und Ärzten für eine rasche und bestmögliche Therapie ihrer Patienten vom Labor wieder zurückgespielt wird.
„Wer also glaubt, die drücken halt nur auf ein paar Geräteknöpfe, liegt falsch. Denn unsere Aufgabe im Labor ist es, einen Zusammenhang herzustellen – zwischen dem Befinden eines Patienten und den ermittelten Werten. Damit unterstützen wir die anderen medizinischen Bereiche“, so Zimmermann.
Es geht um den Menschen
Denn von den Laborbefunden von Blut, Harn, Stuhl und diversen Abstrichen sind nicht weniger als 70 Prozent der medizinischen Diagnostik abhängig. Diese fachliche Vielfalt ist es auch, die die medizinische Laborleiterin des Krankenhauses Spittal/Drau so an ihrer Fachrichtung fasziniert. „Man muss sich nicht für ein Gebiet wie Chirurgie oder Interne Medizin entscheiden, sondern hat mit allem zu tun. Das hat mich besonders begeistert“, erklärt Zimmermann, die nach ihrem Medizinstudium in Graz ihre Facharzt-Ausbildung in Italien absolviert hat. Und dort in einer Gerinnungsambulanz auch klinische Erfahrungen in der Arbeit mit Patienten gesammelt hat. Der von ihr geschätzte Patienten-Kontakt und laufende direkte Austausch mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen hat sie schließlich – statt in ein externes Labor – in das Krankenhaus Spittal/Drau geführt: „Es geht immer um die Menschen hinter den Werten. Eine schnelle und zielgerichtete Diagnostik. Und die individuell bestmögliche Therapie. Dafür stehen wir als Gesamtteam für unsere Patienten laufend in ganz engem Kontakt. Von den Infos über den Zustand von Patienten und die Proben, die zu uns ins Labor kommen, bis zu den übermittelten Befunden und der gemeinsamen Interpretation des Gesamtzustandes“, beschreibt die Labor-Fachärztin die gute Zusammenarbeit und das ausgezeichnete Arbeitsklima im Krankenhaus Spittal/Drau.
Rund um die Uhr im Einsatz
Für die optimale Versorgung und Genesung der Patienten ist das ISO-zertifizierte Labor des Krankenhauses Spittal/Drau rund um die Uhr besetzt – 365 Tage im Jahr.
Qualitätsmanagement und -sicherung wird vom ganzen Team großgeschrieben, die technische Ausstattung des Labors immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Auch die technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung werden für die bestmögliche Patientenversorgung im Krankenhaus Spittal/Drau genutzt: So kann Anke Zimmermann nicht nur digital auf Befunde zugreifen, sondern seit Kurzem dank eines Mikroskops mit integrierter Kamera ihr Team auch jederzeit von außerhalb des Krankenhauses bei komplexen Fragestellungen unterstützen.
Denn am Ende das Tages sind es der menschliche Blick, die medizinische Erfahrung und das Know-how des Teams, die den Ausschlag geben. Es gibt Dinge, die auch die ausgereifteste Technik nicht leisten kann. Und das Labor-Team ist die menschliche Qualitätssicherung, die letztendlich die Werte auf Plausibilität überprüft.
Frauen-Power im Labor
Das manchmal noch in einigen Köpfen befindliche Vorurteil, wonach Frauen mit Technik „eher wenig am Hut hätten“, widerlegt das aktuell rein weibliche 12-köpfige Team um Anke Zimmermann und Anna Huainig eindrucksvoll. „Der technik-affine Beruf der biomedizinischen Analytik wird überwiegend von Frauen ergriffen, männliche Bewerber sind bei uns aber ebenso herzlich willkommen“, so die leitende BMA des Krankenhauses Spittal/Drau. Bei ihr war es die Kombination aus Medizin, Naturwissenschaften, Technik und vor allem dem Faktor Mensch, die sie zur biomedizinischen Analytik gebracht hat. Und heute immer noch fasziniert: „Auch für uns steht das Wohl der Patienten absolut im Mittelpunkt, wir begleiten den ganzen Prozess der medizinischen Versorgung“, betont Huainig. Wenn sich schlechte Anfangswerte verbessern, „freuen wir uns gemeinsam mit den klinischen Kolleginnen und Kollegen.“ Einen Beitrag zu dieser besonderen Verbindung zu den Patienten leistet auch ein Spezifikum des Krankenhauses Spittal/Drau: hier kümmern sich nämlich die BMA des Labors um die morgendlichen Blutabnahmen. Und entlasten so auch gleich die Pflege-Kolleginnen und -Kollegen auf den Stationen.
Laufende Weiterentwicklung als Team
„Der stetige Wandel, neue Herausforderungen, die laufende Weiterentwicklung – medizinisch und technisch – macht unser Berufsbild so spannend. Es gibt keinen Stillstand. Wir machen als Labor so viel selbst bei uns im Haus, um die anderen Bereiche – von Geburtshilfe über die Unfallabteilung bis hin zur internen Ambulanz – zu unterstützen. Ich gehe einfach gerne arbeiten“, ist Anna Huainig mit ihrer Berufswahl und dem Job im Krankenhaus Spittal/Drau sehr zufrieden. Sie legt gemeinsam mit Anke Zimmermann großes Augenmerk darauf, dass es ihren Mitarbeiterinnen ähnlich geht. Das beginnt schon mit einer intensiven individuellen Einschulung und Begleitung neuer Kolleginnen und Kollegen. Persönliche Fach-Interessen treffen auf offene Ohren – bei der Arbeitsplatzverantwortung für einen Bereich ebenso wie bei Fortbildungen. Besonderer Wert wird mit regelmäßigen Rotationen durch alle Bereiche auch darauf gelegt, dass alle alles können, Routinen sitzen und vor allem eine gute Zusammenschau möglich ist. „Es geht bei uns nicht nur um Einzelergebnisse aus einem Arbeitsbereich, sondern auch um den Gesamtbefund und das gesamtheitliche Patientenwohl hinter den Werten. Deshalb versuche ich immer, dem ganzen Team die medizinischen Hintergründe zu vermitteln. Wenn man sich Ursachen, das ‚Warum‘ hinter Werten vorstellen kann, wird die Arbeit einfach noch spannender“, so Zimmermann.
Auch neue Erkenntnisse werden schnell ins ganze Team gebracht, Spezialfälle bei Patienten gemeinsam besprochen und Know-how aus Fortbildungen im Team geteilt. „Unsere Stärke ist unsere Vielfalt. An Charakteren, fachlichen Interessen, und den Erfahrungen junger und langjähriger Kolleginnen“, beschreibt Anna Huainig das gute Arbeitsklima und den Zusammenhalt im Team. Was – in einem zertifiziert familienfreundlichen Unternehmen selbstverständlich – auch durch eine bestmögliche Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben unterstützt wird.
Wenn Sie jetzt Teil dieses kompetenten und hochmotivierten Teams werden wollen: Ihre Bewerbung ist jederzeit willkommen! Weitere Infos finden Sie auf unserer Homepage www.khspittal.com/karriereportal.
Wussten Sie, dass…
…das Krankenhaus Spittal/Drau auch über ein eigenes Blutdepot verfügt?
Das Team des Labors kümmert sich 365 Tage im Jahr hochengagiert um die komplexe Organisation rund um dieses wertvolle Gut, das Ihnen, den freiwilligen Spenderinnen und Spendern, zu verdanken ist. Es trägt Sorge für die sichere Lagerung verschiedenster Blutprodukte, wie beispielsweise Blutkonserven, und die ausreichende Verfügbarkeit in höchster Qualität.
Damit in enger Zusammenarbeit mit der Spenderzentrale in Klagenfurt die Patientinnen und Patienten des Krankenhauses Spittal/Drau rund um die Uhr bei Notfällen oder geplanten großen Operationen auf direktem, kurzem Weg versorgt werden können.
Auch Ihre Blutspende zählt!
Nähere Information zu Blutspende-Terminen in Ihrer Nähe auf www.gibdeinbestes.at/termine
Bild 1: Dr. Anke Zimmermann (re.), medizinische Leiterin des Labors im KH Spittal/Drau, und Anna Huainig, BSc., leitende biomedizinische Analytikerin
Bild 2: Rund um die Uhr für die Patienten im Einsatz