

28.04.2023
Die Geburtshilfe: Wo täglich kleine Wunder passieren
Das wohl bewegendste Ereignis im Leben von Eltern ist die Geburt ihres Kindes. Damit die werdenden Eltern dieses Wunder voller Vertrauen erleben können, sorgt das 37-köpfige Team der Geburtshilfe im Krankenhaus Spittal/Drau für beste medizinische sowie menschliche Betreuung von Mutter und Kind - vor, während und nach der Geburt.
Wenn ein kleiner Mensch das Licht der Welt erblickt, kommt das einem Wunder gleich, unabhängig davon, wie alltäglich und sicher Geburten sind. Um dieses Wunder bestmöglich auf der Welt willkommen heißen zu können, ist das Krankenhaus Spittal/Drau als "Baby-friendly Hospital" zertifiziert. Das Gütesiegel bestätigt, dass im Krankenhaus Spittal/Drau die Eltern-Kind-Bindung besonders gefördert wird.
Pränataldiagnostik für eine sichere Schwangerschaft
Im Krankenhaus Spittal/Drau kommen jährlich rund 600 Babys zur Welt. 14 Hebammen, neun Diplomierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen sowie 14 Ärztinnen und Ärzte, darunter zwei Kinderfachärzte, begleiten die Mütter und Babys in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett, für einen guten Start ins Leben.
"Unser Erstkontakt mit den werdenden Müttern erfolgt in der pränatal-diagnostischen Ambulanz", berichtet die Gynäkologin und Spezialistin für Pränataldiagnostik und Risikoschwangerschaften OA Dr. Helga Sommeregger. "Bereits in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche können die Mütter bei uns ein First-Trimester-Screening durchführen lassen, das aus einer Ultraschall- und einer Blutuntersuchung besteht. In der 20. bis 22. Schwangerschaftswoche folgt dann das Organscreening, bei dem die Organe des Kindes mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät genauestens untersucht werden", so Dr. Helga Sommeregger weiter. Ihre langjährige Berufserfahrung, ihr enger Bezug zum Krankenhaus und ihre eigenen Erfahrungen als Mutter sorgen für Vertrauen bei den Patientinnen. Bereits ab 1992 absolvierte sie ihren Turnus in Villach und in Spittal. Nach einjähriger Pädiatrie-Ausbildung in Spittal, einer Stelle in der Kinder- und Jugendheilkunde in Villach und der Geburt ihrer zwei Kinder folgte 2000 schließlich die Facharztausbildung an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Spittal/Drau.
"Sollte bei den pränatal-diagnostischen Untersuchungen ein Risiko für Mutter oder Kind festgestellt werden, sind die Patientinnen bei uns in der Risikoambulanz bestens aufgehoben. Alle Untersuchungen und Behandlungen erfolgen dabei in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten", versichert die Expertin.
Bestens vorbereitet für den großen Tag
Neben den pränatal-diagnostischen Untersuchungen sind auch die allgemeine Geburtsvorbereitung und Aufklärung ein wichtiger Teil des gemeinsamen Weges bis zur Geburt.
"In den regelmäßigen Vorbereitungskursen, die wir hier im Krankenhaus Spittal/Drau anbieten, können die werdenden Eltern alles rund um die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach erfahren", erklärt die Hebamme Julia Aichholzer. "Wir beantworten alle allgemeinen und individuellen Fragen, zeigen die Kreißzimmer und die Wochenbettstation und schaffen so Vertrauen in uns und unsere Arbeit. Damit helfen wir den Eltern, dass sie diesen Prozess vertrauensvoll und gut meistern."
Die gebürtige Villacherin schloss 2013 ihre Ausbildung zur Hebamme an der FH Klagenfurt ab und begann 2019 nach fünfjähriger Berufstätigkeit an der Uniklinik in Graz in der Geburtshilfe des Krankenhauses Spittal/Drau. "Um die 35. Schwangerschaftswoche herum hat die werdende Mutter meist den letzten Termin bei ihrer niedergelassenen Frauenärztin bzw. ihrem Frauenarzt. Ab der 37. Schwangerschaftswoche steht dann der Kontaktaufnahmetermin in unserer Schwangerenambulanz an, bei dem neben dem Aufnahmegespräch und der anästhesiologischen Aufklärung die geburtshilflichen Untersuchungen erfolgen. Es werden Herztonkurve, Blutdruck und Harn kontrolliert sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt", beschreibt Dr. Helga Sommeregger den weiteren Ablauf. "Ab der 36. Schwangerschaftswoche bieten wir außerdem diverse komplementärmedizinische Methoden wie Akupunktur oder Homöopathie an", ergänzt Julia Aichholzer.
Ein neues Leben beginnt
Wenn dann der große Tag gekommen ist, sind alle bestens vorbereitet. Ob Kaiserschnitt oder vaginale Geburt - der werdenden Mutter und dem Kind steht ein Team aus Fachärztinnen und -ärzten, Hebammen und Kinderkrankenpflegerinnen zur Seite und natürlich darf der Vater oder eine andere nahestehende Person sie begleiten.
"Wir legen großen Wert auf eine familiäre Wohlfühl-Atmosphäre. Für die Eltern soll das Erleben dieses besonderen Ereignisses und nicht der medizinische Aspekt im Vordergrund stehen. Daher begegnen wir ihnen auf persönlicher Ebene, gehen auf individuelle Bedürfnisse ein, achten auf größtmögliche Selbstbestimmung und sorgen gleichzeitig für maximale medizinische Sicherheit", erklärt Julia Aichholzer. Für vaginale Geburten, die rund zwei Drittel der Geburten ausmachen, stehen den Müttern im Krankenhaus Spittal/Drau in den drei Kreißzimmern neben modernen Gebärbetten auch Gebärhocker, die Geburtsmatte und eine Badewanne für Wassergeburten zur Verfügung.
Die ersten gemeinsamen Tage
Ist das kleine Wunder dann da, beginnt die schöne Zeit des Kennenlernens. In den drei bis fünf Tagen, die Mutter und Kind auf der Wochenbettstation verbringen, können sie sich erholen, intensive Nähe spüren und erste gemeinsame Erfahrungen machen, während sich das medizinische Personal um die Rundumversorgung und das gesundheitliche Wohl der beiden kümmert.
"Nach der Geburt erfolgt zunächst die Erstversorgung des Kindes. Wir kontrollieren Atmung, Puls, Tonus, Aussehen und Reflexe gemäß des APGAR-Tests und durchtrennen die Nabelschnur", berichtet Kinderarzt OA Dr. Karl Lingitz. Der Facharzt mit Zusatzausbildungen in Neonatologie, pädiatrischer Intensivmedizin und pädiatrischer Gastroenterologie ist seit Juli 2021 im Krankenhaus Spittal/Drau tätig und blickt bereits auf 25 Jahre Berufserfahrung in teils leitender Funktion zurück.
"Wenn es der Zustand der beiden zulässt, wird möglichst bald Hautkontakt zwischen Mutter und Kind hergestellt", ergänzt die diplomierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Petra Guggenberger. "Außerdem zeigen wir der Mutter, wie sie ihr Baby am besten zum Stillen an die Brust anlegt."
Ein Teil der Hebammen und Kinderkrankenschwestern hat eine extra Ausbildung zur Stillberaterin absolviert und unterstützt mit Tipps und Tricks.
"Generell stehen wir den Eltern in den ersten Tagen mit Rat und Tat zur Seite und erklären ihnen alles, was sie wissen müssen und wollen. Das meiste können sie direkt selbst machen, sodass wir nur unterstützend begleiten", so Petra Guggenberger, die 2015 ihre Sonderausbildung in der Kinder- und Jugendlichenpflege abschloss und zunächst in der Kinderintensivstation in Villach arbeitete, bevor sie selbst Mutter wurde und 2018 nach Spittal in die Geburtshilfe wechselte. Auch Dr. Karl Lingitz kümmert sich weiterhin um Kind und Eltern: "Täglich wird eine klinische Untersuchung des Kindes durchgeführt. Zusätzlich finden Ultraschalluntersuchungen der Hüfte und des Bauchs und bei speziellen Indikationen auch des Schädels und des Herzens statt. In dieser Zeit finden auch Gespräche mit den Eltern statt und Fragen werden beantwortet.
Wenn Mutter und Kind gesund sind und sich rundum wohl fühlen, werden sie schließlich nach Hause entlassen", so der Kinderarzt. Das Team der Geburtshilfe ist sich einig: Eltern und ihr kleines Wunder auf den ersten Schritten ins Familienglück zu begleiten, ist eine besondere Verantwortung und Freude, der im Krankenhaus Spittal/Drau mit größter Professionalität, medizinischer Qualität, Achtsamkeit und Menschlichkeit nachgegangen wird.
Bild 1: Hebamme Julia Aichholzer, BSc, Gynäkologin OA Dr. Helga Sommeregger und diplomierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Petra Guggenberger (v.l.n.r.) sorgen vor, während und nach der Geburt für das Wohl von Mutter und Kind.
Bild 2: Kinderarzt und Neonatologe OA Dr. Karl Lingitz kümmert sich um die optimale ärztliche Versorgung der Neugeborenen.