01.03.2024
Gute Zusammenarbeit sichert bestmögliche Versorgung
Über den Tellerrand schauen - für bestmögliche Patientenversorgung. Dr. Bruckmann berichtet.
Das Krankenhaus Spittal/Drau steht seit vielen Jahren als Gesundheitsdrehscheibe im Dienst der medizinischen Versorgung Oberkärntens. Unter dem Motto „Weil der Mensch zählt“ hat sich das mehr als 550-köpfige #khspittal-Team die bestmögliche Versorgung aller Patientinnen und Patienten auf die Fahnen geschrieben. Mit wem das KH Spittal dafür zusammenarbeitet, erläutert der Medizinische Direktor Dr. Gerald Bruckmann, MAS exemplarisch.
OKN: Herr Doktor Bruckmann, für die bestmögliche Versorgung Ihrer Patientinnen und Patienten kooperiert das Krankenhaus Spittal als Gesundheitsdrehscheibe mit einer Vielzahl an Partnern ….
Gerald Bruckmann: „Beginnen wir bei einem ganz wichtigen Punkt: unserer guten Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen im Bezirk. Die Hausärztinnen und -ärzte sind bei gesundheitlichen Problemen für unsere gemeinsamen Patienten die ersten Ansprechpartner, dort laufen die Fäden und alle Informationen wie dann auch unsere Arztbriefe zusammen. Sie schicken die Patienten gezielt zu uns in die Spezialambulanzen. Durch diese gute Zusammenarbeit ersparen sich die Patienten unnötige Wege und haben die Sicherheit, ohne Zeitverlust zum richtigen Fach-Mediziner zu kommen.“
OKN: Stichwort Fach-Medizin – von welchen Kooperationen können Ihre Patienten neben einer Top-Versorgung im KH Spittal noch profitieren?
Bruckmann: „Zum Beispiel von der großen Kompetenz unserer Konsiliarärzte, mit denen wir bei Bedarf gemeinsam Krankheitsbilder abklären. Wenn etwa bei einem stationären Aufenthalt ein urologisches oder HNO-Problem auftritt, ziehen wir unsere jeweiligen Konsiliar-Fachärzte, die regelmäßig im Haus sind, bei. Oder von der Zusammenarbeit mit dem Diagnosezentrum Oberkärnten und dem neben dem KH Spittal angesiedelten Gesundheitszentrum, wo sich Ordinationen verschiedenster Fachrichtungen, soziale Einrichtungen und gesundheitsnahe Unternehmen unter einem Dach befinden. Von dieser Zusammenarbeit vieler Fachrichtungen für Diagnostik und individuelle Therapiepläne, der räumlichen Nähe und der Abstimmung auf kurzem Weg profitieren unsere Patienten.“
OKN: Das Krankenhaus Spittal arbeitet ja auch verstärkt mit anderen Krankenhäusern in Kärnten zusammen, was heißt das für Ihre Patienten?
Bruckmann: „Gleich einmal vorweg: Die Menschen in Oberkärnten haben die Sicherheit, mit jedem medizinischen Problem zu uns kommen zu können – wir kümmern uns um sie. Wir sind und bleiben für unsere Patienten im Bezirk der erste Ansprechpartner. Was sich aber in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, sind regionale medizinische Netzwerke der Kärntner Krankenhäuser, in denen wir sehr eng zusammenarbeiten und unsere Kräfte bündeln.“
OKN: Das heißt konkret?
Bruckmann: „Während früher jedes Haus vieles selbst gemacht hat, ist jetzt im Österreichischen Strukturplan für Gesundheit, kurz ÖSG, für die Regionen definiert, welches Krankenhaus mit welchem – auch hochspezialisiertem – Leistungsangebot welche Aufgaben übernimmt. Das reicht von Standard- bis zu Schwerpunkt-Krankenhäusern. Das KH Spittal ist beispielsweise ein Standard-Krankenhaus mit erweiterter Grundversorgung, wir arbeiten wiederum sehr eng mit den Schwerpunkt-Krankenhäusern in Klagenfurt und Villach zusammen.“
OKN: Können Sie uns für eine solche Zusammenarbeit ein Beispiel geben?
Bruckmann: „Nehmen wir den Bereich Onkologie, hier bieten wir im KH Spittal die gesamte Diagnostik sowie Behandlungen und Therapien so weit wie möglich an. Für bestimmte Leistungen, die wir nicht anbieten, z.B. eine Operation bei einem Lungenkarzinom, oder eine notwendige Strahlentherapie kooperieren wir dann mit dem Klinikum Klagenfurt, das mit modernster Ausstattung für Diagnose und Therapie die fachliche Drehscheibe für alle Krebsdiagnosen ist.“
OKN: Das heißt in der Praxis für Patienten?
Bruckmann: „Unser gemeinsamer Fokus liegt auf individuell bestmöglichen Therapien, dafür arbeiten wir auch im Kärntner Tumorboard eng zusammen. Für uns im KH Spittal ist außerdem eine möglichst wohnortnahe Versorgung sehr wichtig, und dass sich unsere Patienten immer sicher und gut aufgehoben fühlen. Das KH Spittal bleibt daher zu jeder Zeit deren Stammhaus, auch wenn eine Leistung nicht bei uns erbracht wird. Dann übernehmen wir die Betreuung und Behandlung davor und danach. Bei uns laufen alle Fäden zusammen, wir begleiten und betreuen unsere Patienten während der gesamten Behandlung und Therapie. Diese Unterstützung ist für uns das Um und Auf.“
OKN: Stichwort Kärntner Tumorboard, welche Vorteile hat diese Kooperation für die Patienten?
Bruckmann: „Die Patienten profitieren vom gebündelten onkologischen Know-how und der Erfahrung aller Experten, die das Land Kärnten hier zu bieten hat. Denn in diesem interdisziplinären Forum wird jeder einzelne Krebsfall besprochen und dokumentiert. Wir tauschen uns mittels Videokonferenzen aus und legen gemeinsam bestmögliche individuelle Therapiepläne fest. Alle Daten fließen anonymisiert auch in das Tumorregister, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu erzielen. Da sind wir in Kärnten wirklich sehr weit, dafür sind die Krankenhäuser in den letzten 20 Jahren eng zusammengerückt und das funktioniert in der täglichen Praxis sehr gut.“
OKN: In welchen Fachbereichen kooperiert das KH Spittal noch mit anderen Häusern?
Bruckmann: „In der Kinder-Medizin und bestimmten Fällen der Geburtshilfe arbeiten wir eng mit den Schwerpunkt-Krankenhäusern Villach und Klagenfurt zusammen, wo es eigene Kinder-Abteilungen und in Klagenfurt auch eine Kinder-Chirurgie gibt. Unser Kinderarzt ist unter der Woche tagsüber vor Ort. Wenn es außerhalb dieser Zeit zu unerwarteten Ereignissen rund um eine Geburt kommt, stellt ein rascher Transport mit professioneller Begleitung ins LKH Villach die bestmögliche Betreuung von Mutter und Kind sicher. Oder wenn ein Kind zu uns in die Ambulanz kommt, dann machen wir alle Untersuchungen und die Erstversorgung und entscheiden dann, ob die kleinen Patienten nach Villach oder Klagenfurt weitergeleitet werden.“
OKN: Und welche fachlichen Schwerpunkte hat das KH Spittal?
Bruckmann: „Ein paar Beispiele: in der Orthopädie/Traumatologie haben wir bei Hand-, Knie- oder Schulterbehandlungen eine sehr hohe Expertise. Wir sind auch ein zertifiziertes Hernien-Zentrum für die Behandlung von Bauchwand-, Leisten- oder Nabelbrüchen. Und wir sind mit unserer Nieren-Ambulanz und unserem Dialysezentrum der Ansprechpartner für Patienten, die ein Nierenersatzverfahren benötigen.“
OKN: Welche Vorteile sehen Sie noch in der Vernetzung der Krankenhäuser und ihren jeweiligen fachlichen Schwerpunkten?
Bruckmann: „Die dadurch gegebenen medizinischen Ausbildungsmöglichkeiten kommen Ärztinnen und Ärzten und in weiterer Folge unseren Patienten zugute. Fachliche Teilausbildungen finden in den darauf spezialisierten Schwerpunkt-Häusern statt, das erhöht das medizinische Fachwissen und die Behandlungsqualität. Und diese Kompetenzen kommen dann in die Region zurück. Unser Onkologe zum Beispiel ist in einem Schwerpunkt-Krankenhaus ausgebildet worden, und bietet jetzt hier im KH Spittal höchste Kompetenz für unsere Patienten in Oberkärnten.
OKN: Herr Doktor Bruckmann, vielen Dank für das Gespräch.
Alle Informationen zu den starken Partnern des KH Spittal finden Sie unter www.khspittal.com/abteilungen/starke-partner.
Bild 1: Dr. Gerald Bruckmann, MAS, Medizinischer Direktor des KH Spittal/Drau.
Bild 2: KH Spittal/Drau – die Gesundheitsdrehscheibe für die bestmögliche Versorgung Oberkärntens.