

21.07.2023
Menschliche Zuwendung mit High Tech-Unterstützung
Drei ganz besondere Pflege-Teams, ihre Aufgaben und Herausforderungen - die Bereichsleitung der Intensiv-, Anästhesie- und Dialysepflege berichtet.
Herzlich willkommen im Krankenhaus Spittal/Drau!
Liebe Leserin, lieber Leser, ich möchte Ihnen heute drei ganz besondere Pflege-Teams, ihre Aufgaben und Herausforderungen näherbringen. Aber zuerst darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Daniela Steiner, ich bin Bereichsleiterin der Intensiv-, Anästhesie- und Dialysepflege. In meinen Teams arbeiten insgesamt 50 hochqualifizierte, erfahrene Kolleginnen und Kollegen. 48 davon sind Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP), der größte Teil mit speziellen Zusatzqualifikationen. Die wenigen noch nicht spezialisierten DGKP absolvieren die Sonderausbildungen zur Intensiv-, Anästhesie- und Dialyse-Pflegeperson innerhalb von fünf Jahren ab Aufnahme der Tätigkeit in einem der Teams. Sie dauern zwischen neun und zehn Monaten und umfassen ca. 2.000 theoretische und praktische Ausbildungsstunden. Unterstützt werden unsere Teams außerdem von zwei Pflegeassistenz-Personen. Jahrelange Erfahrung und laufende Fortbildungen stellen dann sicher, dass wir für unsere Patienten Tag für Tag unser Bestes leisten können – mit einfühlsamer menschlicher Zuwendung, unterstützt von modernsten High Tech-Medizingeräten.
„High Touch und High Tech“
Starten wir gleich auf der Intensivstation: Hier sind unsere Intensivpflegefachkräfte in enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für ihre schwerkranken Patienten im Einsatz – mit ihrer ganzen Erfahrung, umfassendem Know-how und besonderer menschlicher Zuwendung. Denn diese Patienten befinden sich alle in medizinischen Ausnahmesituationen, die oft auch lebensbedrohlich sind. Daher haben Intensivpflegepersonen nicht nur intensive Berührungspunkte in der Pflege, sondern auch mit der unterstützenden hochmodernen Medizintechnik. Denn abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild übernimmt die Technik alle oder einzelne Funktionen des Körpers. Und gerade diese Kombination aus „High Touch“ – also dem intensiven Umgang mit Menschen – und „High Tech“ macht die Intensivpflege als Beruf so spannend, aber auch herausfordernd.
Patienten und Angehörige im Fokus
Natürlich gehören zu den Tätigkeiten unserer Intensivpflegepersonen auch die gesamte Körperpflege, die Lagerung, Ernährung und Mobilisierung ihrer Patienten. Dazu kommt die „Rund um die Uhr“-Überwachung der Vitalfunktionen, z.B. Atmung und Blutdruck, durch entsprechende Geräte. Um jede kleinste Änderung immer im Blick zu haben und im Ernstfall sofort reagieren zu können. Sie bereiten ihre Patienten auf große Operationen vor und betreuen sie danach. Assistieren den Ärzten, verabreichen verordnete Medikamente, Infusionen und Blutkonserven, kümmern sich um Blutabnahmen, das Legen von Venenwegen, Magensonden und Dauerkathetern. Zu den speziellen intensivpflegerischen Aufgaben gehören unter anderen die Überwachung und Betreuung von Patienten, die beatmet werden, die Mitwirkung bei einer Wiederbelebungs- und Schocktherapie oder die akute Blutwäsche als Nierenersatztherapie. Unsere Intensivpflegerinnen und -pfleger informieren und beraten aber auch Patienten und ihre Angehörigen. Bieten ihnen psychische Unterstützung an und begleiten Schwerkranke und Sterbende so empathisch in allen Phasen der medizinischen Ausnahmesituation. Und ja, all das ist körperlich und psychisch oft belastend für meine Kolleginnen und Kollegen. Aber der starke Zusammenhalt, die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung im Team hilft uns dabei, diesen herausfordernden Arbeitsalltag gemeinsam zu bewältigen.
Gelebte fachübergreifende Zusammenarbeit
Next Stop: Der OP-Bereich. Hier möchte ich Ihnen unser hochspezialisiertes Anästhesie-Pflegeteam vorstellen, das Patienten über den gesamten Operationsprozess hinweg betreut und begleitet. Es ist Teil des interdisziplinären OP-Versorgungsteams, das aus Operateuren, Anästhesisten, OP-Pflegeteam, Transportdienst und Reinigungsfachpersonal besteht. Sie werden Ihre Anästhesie-Pflegeperson also in der sogenannten „Holding Area“, der Räumlichkeit vor dem OP, kennenlernen. Wo sie Sie empfängt und unmittelbar auf Narkose und Operation vorbereitet. Mit dem Legen eines Venenzugangs genauso wie mit einer wärmenden Decke, einer Videobrille oder einem Tablet, um Ihnen die doch aufregende Zeit so angenehm wie möglich zu machen.
Übrigens: Wenn wir Sie vom Betreten des Spitals und der Aufnahme bis in den OP mehrfach nach Namen, Geburtsdatum, Allergien fragen, bzw. Identifikationsarmband und markiertes OP-Gebiet doppelt und dreifach kontrollieren, dann sicher nicht, weil wir Sie ärgern wollen. Sondern für Ihre maximale Sicherheit, um in Routine- wie auch Stress-Situationen nichts zu übersehen.
Umsorgt in OP und Aufwachraum
Im OP selbst reichen die Aufgaben der Anästhesie-Pflegefachkräfte dann von der Vorbereitung, Kontrolle und Nachbereitung von Anästhesiematerialien und Narkosegeräten über das Verabreichen von Medikamenten, Infusionen und Narkosemitteln auf Anweisung der Anästhesistin oder des Anästhesisten bis hin zur Unterstützung bei der Sicherung des Atemweges. Nach der Operation sehen Sie Ihre Anästhesie-Pflegeperson dann im Aufwachraum wieder, wo Sie von ihr umfassend und einfühlsam versorgt werden. Blutdruck, Puls, Atmung und Körpertemperatur werden ständig überwacht und bei Bedarf stabilisiert. Sie beginnt mit einer ausreichenden Schmerztherapie, behandelt Übelkeit und Erbrechen, kontrolliert Ihre Wahrnehmung, Bewegungsfähigkeit und natürlich Verbände und Drainagen auf mögliche Nachblutungen. Dieses Pflegeteam ist in jeder Hinsicht für Sie da, bis Sie sich nach der OP soweit erholt haben, dass Sie wieder auf Ihr Zimmer gebracht werden können. Zusätzlich kommt das hochqualifizierte Anästhesie-Pflegeteam z.B. auch im Kreißsaal oder Schockraum zum Einsatz.
Viel Einfühlungsvermögen und Technikwissen
Und jetzt kommen wir zu unserem dritten hochqualifizierten Team: Den Dialyse-Pflegerinnen. Die Dialyse ist eine mehrstündige medizintechnische Blutwäsche, die als Nierenersatztherapie bei chronisch nierenkranken Patienten zum Einsatz kommt. Die besonderen Anforderungen an dieses spezialisierte Pflegeteam sind umfassendes pflegerisches, medizinisches und technisches Wissen gepaart mit viel Einfühlungsvermögen. Denn wir begleiten und betreuen auf der Dialysestation unsere Patienten meist über viele Jahre hinweg mehrmals in der Woche.
Die Dialyse-Pflegepersonen sind mit ihrer umfangreichen Erfahrung bei der Dialysebehandlung und dialysespezifischer Besonderheiten für die Organisation des Behandlungsablaufs und eine optimale Rundum-Versorgung unserer Patienten zuständig: Das reicht von Untersuchungen vor und während der Dialyse, der Vorbereitung des zentralvenösen Katheters zum Anschluss an die Dialysemaschine, der eigenständigen Shunt-Punktion über die kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter wie Blutdruck, Unterstützung bei Bewegung und Nahrungsaufnahme bis hin zur Verabreichung von verordneten Medikamenten sowie der Blutabnahme für das Akut- und Routinelabor. Wesentliche Aufgaben sind auch die absolut präzise Anwendung und Bedienung der Dialysemaschinen, inklusive Vor- und Nachbereitung, die Überprüfung, die Dokumentation und das sofortige Erkennen und Beheben von Geräte- bzw. Systemfehlern in enger Kooperation mit unserer hauseigenen Medizintechnik.
Beratung für den Alltag
Unsere Dialyse-Pflegepersonen, die auch in der Nieren- und Rheumaambulanz tätig sind, geben den Patienten und Angehörigen aber auch Sicherheit für den Alltag – z.B. durch eine umfangreiche Beratung für das richtige Ernährungs- und Trinkverhalten. Oder sie vermitteln in Abstimmung mit den Ärzten psychologische Betreuung, den Kontakt zu Selbsthilfegruppen, Sozial- und Ernährungsberatungen. Und planen und führen Urlaubsdialysen durch.
Liebe Leserin, lieber Leser, es hat mich sehr gefreut, Ihnen heute meine Teams vorstellen zu können. Die alle gemeinsam mit größtem Engagement nur ein gemeinsames Ziel verfolgen: das Wohl und die Genesung unserer Patientinnen und Patienten.
Und wenn Sie als DGKP jetzt Teil eines dieser spezialisierten Teams werden wollen: wir freuen uns über Ihre Bewerbung! Weitere Infos finden Sie auf unserer Homepage www.khspittal.com/karriereportal.
Danke!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Vielen Dank, auch im Namen der vielen Patientinnen und Patienten, die Ihr so hochprofessionell und einfühlsam betreut habt und betreut!
Für Euren großartigen Einsatz, mit dem Ihr Tag für Tag rund um die Uhr Euer Bestes für sie gebt! Ganz besonders auch angesichts der außergewöhnlichen Herausforderungen in der Pandemie. Danke für Euren besonderen Teamgeist, die tolle Zusammenarbeit innerhalb der Teams und fachübergreifend. Für Eure selbstverständliche Bereitschaft, einzuspringen, wenn eine Kollegin oder Kollege einmal ausfällt. Es ist mir eine Freude, Eure Leitung zu sein. Weil ich mich sicher, motiviert und inspiriert fühle, mit Euch gemeinsam alle Herausforderungen der Zukunft zu schaffen!
Eure Daniela Steiner
Bild 1: Vor den Vorhang geholt – stellvertretend für alle unsere Intensiv-, Anästhesie- und Dialysepflegefachkräfte
Bild 2: Daniela Steiner, Bereichsleiterin Intensiv-, Anästhesie- und Dialysepflege